text

Category: By ta'ani van m.
Kapitel I

seichte teetassenwässer in schalen teetassen voller tassentee gewesen eingeseift eingesunken in sachte schwingenden warmwasserwellen des spülbeckens summen sinnlosen singsang sehnen den sommer herbei. wer trinkt tee aus schnabeltassen mit wem.

Kapitel II
und wir hatten freitag und wir waren nicht frei und wir wollten weit weg und was war schon dabei. wir saßen auf bürostühlen mit kaputten lehnen, die sich zu weit nach hinten dehnen [sich fast bis aus dem fenster lehnen] und wir bewegten unsere vordergliedmaßenglieder auf den schwarzen [weißen] tastaturen [befummelten sie] und fingerkuppe an taste und taste unter fingerkuppe stöhnend und je schneller wir, desto mehr klicks [gestöhne] und das gecklickere erinnerte an rattanmöbeln [visuell steht rattan direkt neben rattern und rattenschwänzchen nackten, die auf dem boden schuschen und noch besser hunde, die mit den schwänzen auf den boden eindreschen - als würden sie morsieren] und wir steigerten uns in eine tipptrance und wünschten uns schnabeltassen mit wodka gefüllt dann würden wir an schnäbeln saugen [saugen a la ente - entsaugen] die trance würde sich zum raschelnden rausch aufbauschen und die nebenan würden pssst und schusch flüstern und es war freitag und wir wollten weit weg [via rückenlehne aus dem fenster]. doch stattdessen gingen wir in die küche [sammelten dort scherbender schnabeltassen] goßen uns via maschine einen kaffee
[keinen tee] berauschten uns an vier löffeln [schaufeln] zucker [süssstoff] zogen die lehne stramm und strangulierten die maus [schlugen mit der tastatur ein]

Kapitel III

auf der stirn prangen buchstaben von a bis s logarthytmisch läßt sich in diesem falle die kombination der möglichen wörterkombination bestimmen rhythmisch klingelt das telefon ohne schmerz ohne medikamente prangt die große aufschrift hinter dem weißen editor-fenster. mit dem kopf auf die tischplatte einschlagend liefert man den brummigwuchtigen bass zum klingeln des telefons und läßt jemanden [sich selbst] nebenbei im takt und der richtigen tonhöhe gähnen. dies ist das lied der langeweile. ohne schmerz ohne medikamente läßt sich fast alles herbeizaubern wozu das unnötige hervorheben. wenn taxis kein beat sind was ist dann illusion? wenn fragen würmer wären was wären dann raupen. und wenn ich fragezeichen als punkte schreiben will und punkte rot einfärben wie die fähnchen für alle die orte an denen man gewesen ist. vielleicht sollte man generell alle sätze als fragen schreiben und mit punkten versehen schließlich haben selbst japaner keine fragezeichen. man hat immer die möglichkeit zwischen zwei worten mehr als ein leerzeichen einzubauen zb so oder s o. das ist die freiheit der sinnlosen entscheidung denn ob eins oder 5 leerzeichen wörter bleiben dieselben. dennoch, es geht. wenn zwischen menschen ganz viele leerzeichen stehen ist es distanz [gleichgültigkeit] [unkenntnis]

Kapitel IV

das thema sinn wurde schon ausgiebig in meinem kopf aussinniert, einiges davon fand seinen niederklang hier (siehe anhang), der rest verschwand in der kloake der durchdachten gedanken. so auch dieser text, welcher weder sinnlos noch sinnig ist. man drehe ihn am besten von allen seiten her und schau mal da zwischen die zeile mal da auf das dritte wort der fünften reihe von links unten. es will gesagt sein, dass sinnigkeit eines etwas relativ proportional zum denkorgan des sinn-lesenden steht. würde man darüber schreiben, verbräuchte man fünfzig tausend seiten an papier und buchstaben. auf das letztere verzichtete ich, so auch auf das denken während des schreibens und fasste sinngemäß den sinn dieser dreien kapitel zusammen. mehr würde überfordern weil man darauf getrimmt in allem einen sinn zu sehen versuchen zu sehen zu suchen. nur was, wenn das nicht klappt? dann beginnt die mühle zu rotieren, denkkörner werden zu mehl sand staub verflüchtigen sich alsbald und hinterlassen ein leeres gefäß auf unseren schultern. das ist nicht nötig. lest, doch suchet nicht nach dem sinn.

Ode an den Sinn: VII
14.08.06

und wenn wir auch alle laut lachen
während das blut uns aus dem herzen rinnt
und wenn wir nur noch dumme sachen sagen
und nicht mehr wissen, wer wir wirklich sind.

und wenn die sonne scheint und dann die wolken kommen
und buchstaben sich zu langen sätzen irren
und wenn die ganze zeit im glas zerronnen
staubig schmeckt.

und wenn ich lese, aber nichts verstehe
weil ich nicht mit den augen sehen will.

so willst du sinn zwischen den zeilen wissen
und ich, mir ist das alles nur ein spiel.

Ode an den Sinn: V

22.06.06

“bombardement plastique”
zu viel entgegnen heißt so viel wie nichts.
ebenso das nichts ist irgendwo zu viel.
an manchen stellen da gähnen dann
die münder gesund die psyche?
sollte ja nicht wirklich sein.
weil. und deswegen dann auch bitte tomaten
auf die augen pflanzen.
könnten ja aufgehen.
die mit den gelben- safran!- sprenkeln.
wenn’s so weit ist bitte schweigen.
scheinen nach außen. nach innen aber
strahlen. licht nur in ausnahmefällen
verschenken. an dich, wenn du es bist.


Ode an den Sinn: III

15.06.06

klebte streifen ans fenster
durchsichtige weiße
dachte daran
und an die symmetrie.

an den sinn weniger.
denn etwas sinnvolles
heißt ja meistens nur
dass man verstanden hat.

unbegreifbar dagegen
ist wie ein streifen
aus zellophan
man sieht’s
aber man sieht durch.


ode an den sinn II

02.06.06
sie pieksten burgen mit macheten

mit einem t und ohne schutz
sie explodierten wie raketen
aus dem himmel in den sturz
im hohen bogen flog man heimlich
ins traute gefilde hin
und sei es noch so unwahrscheinlich
es hatte alles seinen sinn..

ode an den sinn. I

29.05.06
1.
und wenn die zeiger ihre runden drehen
wie zigaretten um den schmalen finger
wie ohren von den kleinen dicken ringern
die all erfolgreich ihren kampf bestanden
die großen achselhöhlenausschnitte
gesiegt verloren auferstanden
verschnitte wurst und andere abschnitte
das mozzarella mit dem tuigesicht.

2.
und wenn die uhren mit den zeigern knacken
die türme von den kirchen sich erheben
und wenn wir alle sinnlos sind und spacken
und unsere macken allzu gern zugeben

3.
so ist der himmel doch nur blau und weit.


 

0 comments so far.

Something to say?

ARCHIVES