funny van dannen: enttäuscht vom leben

Category: , By ta'ani van m.
Ach, ich weiß nicht, was stell ich mir vor? Also ich mache nie große Pläne. Wenn was schief geht versuch ichs nochmal, und ich mach mir auch nichts aus Tränen. Ich bin eigentlich auch bescheiden, ich bin dankbar für meine Seele, doch da ist auch immer dieses Gefühl, als würde was wichtiges fehlen. Und ich weiß ja, es hört sich so unverschämt an und ich hoffe Gott wird mir vergeben, aber also, wie soll ich es sagen? Ich bin so enttäuscht vom Leben.

...
Und dann heißt es: Aber die Schönheit, ja die Schönheit ist wirklich schön, doch sogar die schönste Schönheit kann auf die Nerven gehn. Genauso Kreativität, Persönlichkeitsentfaltung, egal, im Endeffekt dient alles nur der Arterhaltung. Es ist alles nur Überlebenskampf, das Niveau kann niemand heben. Also ich sags nochmal, ich bin so enttäuscht vom Leben.
...
Woher kommt dieses Anspruchsdenken, gab es irgendwann bessere Zeiten? War meine Kindheit zu glücklich? Sind das Luxusverstiegenheiten? So als wäre das Leben ein Fernsehprogramm: täglich live und spannend und neu. Und ich zappe weiter und rufe: Mutti, mein Film ist nicht dabei. Ich schäme mich für meinen Überdruss, er ist wirklich voll daneben. Aber trotzdem was soll ich machen? Ich bin so enttäuscht vom Leben.

Ich sage nicht: Ich habe genug. Es gibt soviel das mir gefällt. Und wir kennen ja nur einen winzigen Teil dieser unfassbar großen Welt. Wir werden noch soviel entdecken, jenseits unserer Phantasie. Und das es Glück und wahre Liebe gibt, bestreite ich auch nie. Sogar dass ich an Wunder glaube, habe ich schon zugegeben. Doch unterm Strich bleibt es dabei: Ich bin so enttäuscht vom Leben.

Zum Glück bin ich nur ein Einzelfall, ein Außenseiter eben. Und wer weiß, vielleicht bin ich deshalb so enttäuscht vom Leben.
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er singt das, was ich denke.


 

3 comments so far.

  1. Anonym 3. Februar 2007 um 11:34:00 GMT+0
    Das ist alles ziemlich wahr. Sehr starker Text.
  2. Anonym 6. Februar 2007 um 00:30:00 GMT+0
    da hast du dich aber zu weit aus dem fenster gehängt. ;) zum einen bist du noch lange nicht der einzellfall: Etwa jeder 25. leidet unter schweren Depressionen. und jeder 5. unter leichten bis schweren. Alle diese Menschen sind ebenfalls so entäuscht vom Leben. ;) Also muss du wohl ehrlicher weise den Einzelfall streichen. Dazu kommt natürlich die korrekte Aussage, dass es so gesehen ausser zu existieren nichts gibt. Das sehe ich genau so. Und eben dieser Gedanke nimmt mir die Angst vor dem Tod. Aber der gleiche Gedanke hilft mir den Uralub auf Erden für mich zu nutzen. ;) Hedonismus, Existenzialismus, Nihilismus, Anarchismus, und viele andere ismen helfen da einem weiter. ;) Deshalb, statt sich über die Lebensreise zu beschweren, verändere mal derweil die Welt. Gelingt nicht vielen, machht dafür wahnsinnig viel Spass. ;)

    ansonsten: ein schönes Gedicht!
  3. ta'ani van m. 6. Februar 2007 um 06:35:00 GMT+0
    das ist ein lied von funny van dannen, andrej..
    und ich habe doch gar keine angst vorm tod.
    und das problem ist ja: egal, wie toll und wieviel du machst und wie schön alles ist, trotzdem fehlt etwas. das hat, glaube ich, nichts mit depression zu tun, sondern mit der beklopppten sachen mit dem denken. man kann den kopf ja nicht einfach abschneiden..

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